DRINKS | OBSTBRAND
BESCHREIBUNG
Liebe Freunde edler Destillate,
liebe Freunde der Stählemühle,
Manchmal muss man einfach tun, was das Herz einem sagt. Manchmal muss man dafür alles, was man vorher getan hat, in Frage stellen und einen ganz anderen Weg gehen als den, den man eigentlich für sich geplant hat.
Bei mir war dieser neue Weg das Destillieren und Brennen von Schnäpsen, das mich mehr und mehr faszinierte und schließlich dieses Projekt hervorbrachte.
So richtig ernst wurde es vor etwa zehn Jahren, als ich angefangen habe, mich zunächst mit der Theorie über die Destillation von Obst auseinanderzusetzen. Damals habe ich alles darüber gelesen, jedes Buch, das ich bekommen konnte und das auch nur ansatzweise mit Destillation zu tun hatte. 2010 habe ich dann zum ersten Mal wirklich eingemaischt und gebrannt. Eine Initialzündung, die das Feuer endgültig entfacht hat. Viele Versuche folgten, einige mehr, andere weniger erfolgreich. Bis die Ergebnisse allmählich besser und schließlich zu richtig guten Bränden und Schnäpsen wurden.
STORY
Und mit der Begeisterung für die Technik der Obstvergärung und Destillation wuchs auch die Liebe für die Natur. Denn: Schnapsbrennen fängt nicht erst mit dem Brennprozess an, sondern schon viel früher. Obstbäume müssen im Herbst geschnitten werden, Blüten im Frühjahr selektiert und reduziert, der ideale Erntezeitpunkt muss gefunden werden und überhaupt die geeignetsten Sorten und Arten, das Terroir ausgewählt werden. Dieser bewusste Umgang mit der Natur durch das ganze Jahr hindurch ist für mich mehr als befriedigend.
Ich weiß endlich, dass auch eine krumme und schiefe Birne oder ein verschorfter Apfel noch super schmecken kann. Und ich habe jetzt einen ganz anderen, viel respektvolleren Blick auf einen Obstbaum, den ich sehr gern an meine Kinder weitergebe.
Nun würde ich nicht unbedingt davon sprechen, dass etwa Birnen „Gefühle“ hätten oder Himbeeren „Lebewesen“ seien oder so etwas. Ich würde auch nicht behaupten, sie hätten so etwas wie eine „Seele“. Zumindest haben sie das nicht, bevor wir sie unter unsere väterlichen Fittiche nehmen. Denn genau das ist es, was wir tun: Wir hauchen Früchten Seele ein. So entstehen Schnäpse, die so unverwechselbar sind wie der Mensch, der sie genießt.